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Compact-Magazin: Verschwörungstheorien, Rechtsradikalismus, Kremlpropaganda

29. Oktober 2021

Das Compact-Magazin ist eine politische Monatszeitschrift in Deutschland. Sein Chefredakteur Jürgen Elsässer vertrat über viele Jahre in linksgerichteten Printmedien Positionen der deutschen radikalen Linken, wandte sich aber nach und nach immer stärker dem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus zu. Er vertritt anti-amerikanische, homophobe, rassistische, nationalistische und verschwörungsideologische Ansichten und einige seiner Aussagen werden als antisemitisch eingestuft.

Das Compact-Magazin präsentiert sich seit 2015 als Sprachrohr der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) und der islamfeindlichen Pegida-Bewegung.

Wissenschaftler und Journalisten beurteilen die Zeitschrift als verschwörungsideologisches Querfront-Magazin und ordnen sie dem Rechtspopulismus oder Rechtsextremismus zu. Seit März 2020 behandelt der Bundesverfassungsschutz das Magazin als rechtsextremer Verdachtsfall.

Hinter beinahe allen gesell­schaft­li­chen und welt­po­li­ti­schen Ten­den­zen ver­mu­tet das Compact-Magazin eine große Ver­schwö­rung.

Hinter Debat­ten, öko­no­mi­schen Ent­wick­lun­gen oder kul­tu­rel­len Phä­no­me­nen wird konsequent ein System, ein sinis­te­rer Plan ver­mu­tet.

Demo­kra­ti­sche Insti­tu­tio­nen stellt die Zeitschrift als „Attrap­pen“ dar, Politikerinnen und Politiker als „Mario­net­ten“. Diese Theatermetaphorik ist charakteristisch für Verschwörungstheorien. Siehe dazu: Metaphorik & Metaphern in Verschwörungstheorien. Das Compact-Magazin betreibt auch die Personalisierung der Macht, wie es in Verschwörungstheorien oft der Fall ist. Kevin Čulina schreibt dazu auf der Plattform «Gegneranalyse»:

«Das Mäch­tige wird per­so­na­li­siert, mal in einer „Israel-Lobby“ hinter der US-Regie­rung, mal in als jüdisch mar­kier­ten Banken. Stets wird die Exis­tenz einer kleinen Gruppe, einer unfass­ba­ren Macht, benannt, welche die Geschi­cke der Welt zu ihren Gunsten lenke. Dieses Motiv einer welt­wei­ten Ver­schwö­rung ist der ideo­lo­gi­sche Kern des moder­nen Anti­se­mi­tis­mus – und ein zen­tra­les und wie­der­keh­ren­des Argu­men­ta­ti­ons­mus­ter der Compact.»

Compact-Magazin auf Querfront-Pfad

Kevin Čulina betrachtet das Compact-Magazin als «völ­ki­sche Quer­front gegen Westen». Der Begriff «Querfront» bezeichnet hier die Zusammenarbeit oder Vermischung linker und rechter Positionen, um die Zustimmung zu anti-emanzipatorischen Positionen zu vergrößern und Lager-übergreifende Aktionsbündnisse „quer“ zu bestehenden links- und rechtsgerichteten politischen Standpunkten herzustellen.

Čulina schreibt dazu:

«Zwar kann das Magazin ange­sichts seiner aktu­el­len Schwer­punkt­set­zung sicher als rechts­ex­treme Publi­ka­tion bezeich­net werden, doch ins­be­son­dere in den ersten Jahren fanden Elsäs­ser und sein Blatt auch in Teilen der Linken Anklang. Während zu Beginn etwa anti­ame­ri­ka­ni­sche Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen um die dschi­ha­dis­ti­schen Ter­ror­an­schläge vom 11. Sep­tem­ber 2001 in den USA sowie anti­se­mi­ti­sche Mythen über Israel und die Finanz­wirt­schaft die Zeit­schrift prägten, kop­pelte sich Jürgen Elsäs­ser eng an die soge­nann­ten Mahn­wa­chen für den Frieden. Vor­geb­lich für den Frieden in der Ukraine demons­trier­ten bun­des­weit Klein­grup­pen jedoch vor allem für Russ­land und Putin, gegen die USA und gegen Israel – und wurden dabei durch geteilte Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gien zusam­men­ge­hal­ten. Nach­weis­lich rekru­tier­ten sich diese Mahn­wa­chen vor allem von links. Hier waren neben dem anti­se­mi­ti­schen Ver­schwö­rungs­glau­ben auch anti­ame­ri­ka­ni­sche Res­sen­ti­ments kon­sens­fä­hig, und das weit über die extreme Rechte hinaus.

Bei der Betrach­tung der Compact als rechtes oder rechts­ex­tre­mes Publi­ka­ti­ons­or­gan sollten diese stra­te­gi­schen Momente in der Ent­wick­lung der Zeit­schrift nicht ver­ges­sen werden. So ist die enge Ver­bin­dung zu der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung oder der AfD sicher­lich auch ideo­lo­gisch und im Ras­sis­mus der Zeit­schrift begrün­det – sie ist in Zeiten, in denen diese Gruppen großen öffent­li­chen Zuspruch erfah­ren, aber auch schlicht oppor­tu­nis­tisch. Bünd­nisse nach links, wie zu den „Mahn­wa­chen für den Frieden“, in bür­ger­lich-anti­fe­mi­nis­ti­sche Kreise, wie zu den „Besorg­ten Eltern“, oder zu staats­na­hen rus­si­schen Insti­tu­tio­nen waren, je nach tages­po­li­ti­scher Gemenge­lage, eben­falls kein Problem. Die völ­ki­sche Quer­front gegen den Westen, die libe­rale Demo­kra­tie und die in anti­se­mi­ti­scher Tra­di­tion kon­stru­ierte über­mäch­tige Elite war und ist stets das zen­trale Motiv der Zeit­schrift – und ließ sich stra­te­gisch anhand ver­schie­dens­ter ideo­lo­gi­scher Schnitt­men­gen bilden.»

Tatsächlich liess sich das Compact-Magazin lange dem „Querfront“-Spektrum zwischen Friedensmahnwachen und Pegida-Spaziergängen zuordnen, doch ist daraus inzwischen eine oft unverhohlen rechtsradikale Publikation geworden.

Das Compact-Magazin und seine Nähe zu Verschwörungstheorien

Das Compact-Magazin zeigt eine kontinuierliche Nähe zu Verschwörungstheorien. So feiert die Publikation den Sänger Xavier Naidoo, der mit Verschwörungstheorien und Rassismus von sich reden macht.

Nach dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau (2020) mit zehn Todesopfern veröffentlichte das Compact-Magazin ein YouTube-Video, in dem suggeriert wurde, dass ein „Ein Bandenkrieg in der Luft gelegen hätte“ „Mit den Russen aus Frankfurt am Main“. Das war ein Versuch, von den rassistischen Motiven abzulenken. Jürgen Elsässer vermutete gar eine Art false-flag-Aktion.

Kremlpropaganda

Jürgen Elsässer ist ein gern gesehener Gast in russischen Staatsmedien. Dort erläutert er den Russen Deutschland. Umgekehrt bietet er mit seinem Compact-Magazin in Deutschland eine Plattform für Kremlpropaganda. Er ist ein besonders krasses Beispiel dafür, wie offizielle und inoffizielle russische Stellen es schaffe, öffentliche Figuren in Deutschland und anderen europäischen Ländern so zu instrumentalisieren, dass sie die Interpretationsmuster des Kreml weiterverbreiten.

Bei seinen Auftritten an den Montagsdemos im Jahr 2014 bediente sich Elsässer bis in den Wortlaut der Argumentationsmuster des Kreml, wenn er über die Ukraine sprach. Die Übergangsregierung in Kiew diffamierte er als „Putschregierung“, die mit Hilfe der USA an die Macht gekommen sei. Später schickte er den Separatisten in Donezk und Slowjansk Grüsse. Den USA, den deutschen Medien und der Politik unterstellte Elsässer, einen „Krieg gegen Russland“ führen zu wollen. Er behauptete sogar faktenfrei, in der Ukraine werde gar eine „Endlösung der Russenfrage“ vorbereitet.

Falschinformationen und Unterstellungen zur Corona-Pandemie

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie bewirtschaftet das Compact-Magazin die Krise wie es für Agitatoren charakteristisch ist mit Verschwörungstheorien.

Anhand der Ausgabe „Compact Aktuell – Corona-Lügen“ demontiert Janos Hegedüs in seinem YouTube-Kanal die wildesten Verschwörungstheorien und Lügen des Compact-Magazins zu den Themen Zwangsimpfungen, Bill Gates, Chips und die Abschaffung der Demokratie in Deutschland:

Wie die „Querdenker-Media“ uns manipulieren will / Corona-Lügen

 

 

Quellen:

Jürgen Elsäs­ser und die Compact: Eine völ­ki­sche Quer­front gegen den Westen

(Gegneranalyse)

Beitrag zu Jürgen Elsässer auf Wikipedia.

Beitrag zum Compact-Magazin auf Wikipedia.

Beitrag zum Begriff «Querfront» auf Wikipedia.

Beitrag zum Compact-Magazin auf Psiram.

„Compact“: Das Magazin, das jetzt auch der Verfassungsschutz liest 

(Spiegel online)

Russland: Jürgen Elsässer, Kremlpropagandist  (Zeit online)

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