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Daniele Ganser: erfolgreicher Bewirtschafter von Zweifel und Misstrauen

1. April 2022

Zweifel und ein gesundes Misstrauen sind wichtig für jeden Menschen. Fehlen sie, ist das Individuum allen Manipulationsversuchen, jeder Werbung und jeder Propaganda ausgeliefert.

Gesunder Zweifel und ein gesundes Misstrauen sind auch wichtige und notwendige Sicherungselemente in jeder Demokratie.

Zweifel und Misstrauen können aber auch toxisch werden. Sie können gezielt geschürt und bewirtschaftet werden, um demokratische Gesellschaften zu destabilisieren.

Wo die Grenzen liegen zwischen gesundem Misstrauen und toxischem Misstrauen, ist nicht immer einfach zu erkennen.

Ein begnadeter Bewirtschafter von Zweifel und Misstrauen ist der Historiker Daniele Ganser. Das gelingt ihm besonders gut, weil er über weite Strecken nur Fragen stellt. Fragen allerdings, die Antworten in bestimmte Richtungen suggerieren und Annahmen in den Raum stellen, dass da irgendwo im Hintergrund eine Verschwörung die Fäden zieht, die uns verschwiegen wird.

Das nennt der Experte für Verschwörungstheorien Michael Butter die «Ich stelle ja nur Fragen»-Strategie» und hält sie für eine besonders geschickte Manipulation, weil sie die Zuschauerinnen und Zuschauer glauben lässt, sie seien selbst zu einem Schluss gekommen. Michael Butter führt als Beispiel für diese Strategie explizit Daniele Ganser auf.

Das «Bajour» fragt, wie Daniele Ganser es hinkriege, «dass ihm so viele Zuschauer*innen ihr geballtes Misstrauen anvertrauen? Was sind seine Tricks?»

Die Antwort darauf kommt von Lucas Burkart, einem Historiker und ehemaligen Kollegen Gansers an der Universität Basel:

«Ganser stellt keine Thesen im wissenschaftlichen Sinn auf, weil die müsste man belegen können. Er stellt Fragen, sucht willkürliche Hinweise und impliziert, irgendwas stecke im Hintergrund. Was genau, bleibt diffus. Dennoch ist es für sein Standing zentral, seinen Aussagen die ‹Aura der Wissenschaftlichkeit› zu verleihen.»

Gansers «Geschäftsmodell der Misstrauensbewirtschaftung» laufe gut, konstatiert «Bajour».

Ganser als scheinbarer Aufklärer

Alfred Bodenheimer ist Professor für Religionsgeschichte und Literatur des Judentums an der Universität Basel. Er schreibt in der „Jüdischen Allgemeinen“:

„Publizisten wie der bei Verschwörungstheoretikern beliebte Daniele Ganser spielen geschickt mit dem scheinbar aufklärerischen Gestus. Sie säen Zweifel an anerkannten historischen Tatsachen, wissend, dass dies allein reicht, um bei ihrem Publikum den Reflex auszulösen, ein eingepflanztes – und….absurderweise in sich nie hinterfragtes – »Vorwissen« zu aktivieren. Wer die US-Regierung und »dahinterstehende Mächte« für den Ursprung allen Übels hält, dem genügen einige kritische Anfragen an die Nachweisbarkeit von deren Version der Anschläge vom 11. September 2001, um sie für die wahren Urheber zu halten.“

Zum Unterschied zwischen gesundem und toxischem Misstrauen

Es braucht also ein gesundes Misstrauen, um nicht jedem Schlangenölverkäufer und Rattenfänger auf den Leim zu kriechen. Es braucht aber auch ein gesundes Misstrauen gegenüber Figuren wie Daniele Ganser, die Misstrauen aus ideologischen und/oder geschäftlichen Gründen schüren und bewirtschaften.

Der Philosoph Jan Skudlarek beschreibt in seinem Buch «Wahrheit und Verschwörung» (2019) sechs Merkmale des toxischen Zweifels:

☛ Der toxische Zweifel ist oft antifaktisch

☛ Der toxische Zweifel ist oft abstrakt

☛ Der toxische Zweifel verläuft streng nach Freund-Feind-Schema

☛ Der toxische Zweifel produziert phantastische Erklärungen

☛ Der toxische Zweifel ist hyperintentionalistisch

☛ Der toxische Zweifel nimmt das Ergebnis seiner Ermittlungen vorneweg

Skudlarek beschreibt im gleichen Buch auch fünf Merkmale für gesunden Zweifel:

☛ Der gesunde Zweifel ist anlassbezogen und konkret

☛ Der gesunde Zweifel ist profaktisch

☛ Der gesunde Zweifel weiss um die Begrenztheit des Verstandes

☛ Der gesunde Zweifel setzt auf Wahrheitssuche in Dialogform

☛ Der gesunde Zweifel zeigt Offenheit gegenüber neuen Gedanken und neuen Sprechern

Diese Merkmale sind ein gutes Rüstzeug, um ein gesundes Misstrauen auch gegenüber den Bewirtschaftern des Misstrauens zu entwickeln.

Detaillierter erläutert sind diese Merkmale hier:

Über toxische Zweifel und toxisches Misstrauen

Quellen:

Daniele Ganser: Der Mann, dem die Menschen ihr Misstrauen anvertrauen   (Bajour)

„Wahrheit und Verschwörung“ (2019). Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist, von Jan Skudlarek, Reclam Verlag. 

VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN:
Säkularisierte Mythen
Wie religiös geprägte Vorurteile aus dem Mittelalter bis heute nachwirken (Jüdische Allgemeine)

Ausserdem:

Artikel zu Daniele Ganser in der Enzyklopädie.

Daniele Ganser zum Ukraine-Krieg

Daniele Ganser und die Kreml-Propaganda vom «Majdan-Putsch» in der Ukraine

Fragen stellen als Strategie

Ist Daniele Ganser ein Verschwörungstheoretiker?

Daniele Ganser und der Bautzner Friedenspreis

Daniele Ganser verharmlost Holocaust

Reichsbürger-Unsinn: Daniele Gansers Behauptung, Deutschland sei ein besetztes Land

Daniele Ganser: Manipulation durch verzerrte Maidan-Darstellung

Daniele Ganser zum Ukraine-Krieg: Minister Bausch kritisiert «Geschichtsverfälschung»

 

Filed Under: Uncategorized Tagged With: Daniele Ganser, Demokratie, Fragen, Ganser, Geschichtsverfälschung, Jan Skudlarek, Michael Butter, Misstrauen, Propaganda, Ukraine, Ukraine-Krieg, Verschwörung, Verschwörungstheorien, Wahrheit, Wissenschaftlichkeit, Zweifel

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