Zu vielen Ereignissen gibt es eine ganze Anzahl von Verschwörungstheorien, die sich gegenseitig ausschliessen. Deshalb ist vollkommen klar, dass statistisch gesehen der grösste Teil der Verschwörungstheorien zwingend falsch ist.
Das ist zwar nicht das brillianteste Argument gegen Verschwörungstheorien, aber als Einwand trotzdem nicht zu unterschätzen. Dazu ein paar Beispiele:
Statistisch gesehen…
☛ Zum Tod von Lady Diana (31. August 1997) sind sehr unterschiedliche Verschwörungstheorien im Umlauf. Sie wurde von den Royals ermordet, vom britischen Geheimdienst MI6, oder aber sie hat ihren Tod nur inszeniert, ist untergetaucht und lebt unerkannt an einem unbekannten Ort weiter.
☛ Für den Mord an John F. Kennedy werden die CIA, Kuba, die Mafia, der KGB, Lyndon B. Johnson und andere als Strippenzieher verantwortlich gemacht.
☛ Auch bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 gibt es verschiedene Varianten, die sich ausschliessen (z. B. Sprengung, Inszenierung).
☛ Zur Entstehung der Corona-Pandemie haben sich die Verschwörungstheorien passend zu den Feindbildern ihrer Produzenten herausgebildet. Die Chinesen sehen den Ursprung in den USA, die US-Amerikaner in China, die Iraner in Israel….Das Coronavirus kann als Biowaffe im Labor entstanden oder komplett erfunden sein.
Es lohnt sich jedenfalls, Verschwörungstheorien statistisch im Auge zu behalten, wenn man sie kritisch hinterfragen will.
Man könnte Verschwörungsgläubige fragen, wieviel Chance sie statistisch sehen, damit ihre Verschwörungstheorie unter den vielen unwahren wahr ist.
Oder man könnte ihnen andere Varianten der von ihnen vertretenen Verschwörungstheorie vorstellen, um Zweifel zu wecken.