Intensivstation «heilt» Impfgegnerin (45) von Verschwörungstheorien

Ein dreiwöchiger Aufenthalt auf der Intensivstation des Spitals von Mestre „heilte“ eine 45-jährige, inzwischen suspendierte Lehrerin von allen Verschwörungstheorien. Sabrina Pattarello hatte sich als Impfgegnerin und Coronaleugnerin in der Öffentlichkeit einen Namen gemacht. „Ich bin heute eine andere Person. Ich werde mich impfen lassen. Ich habe Angst gehabt“, sagte die von einer Corona-Infektion Genesene nach dem Verlassen des Spitals.

„Ich wünsche niemandem, dass er das durchmachen muss, was ich durchgemacht habe. Ich habe so viel Angst gehabt wie noch nie. Ich werde mich impfen lassen. Ich werde mich über die verschiedenen Impfstoffe informieren und mich mit meinem Hausarzt beraten“, erklärte Sabrina Pattarello.

Impfgegnerin will sich impfen lassen

Die Geschichte der früheren Impfgegnerin und Coronaleugnerin begann schon im letzten Jahr. Sie unterrichtete an einer Volksschule von Treviso in Venetien. Dort missachtete sie im Klassenzimmer die geltende Maskenpflicht und rief die Kinder dazu auf, es ihr gleichzutun. Lehrerkollegen, der Direktor und die Eltern wurden auf sie aufmerksam. „An Covid-19 sterben nur die Alten“, hatte die in der Zwischenzeit suspendierte Lehrerin, die nicht davor zurückschreckte, unter den Kindern Fake News und Verschwörungstheorien zu verbreiten, ihren Schülern erzählt. Darüber hinaus wurde bekannt, dass Pattarello an Demonstrationen von Massnahmengegnern und Coronaleugnern teilgenommen hatte. Während einer dieser Demonstrationen hatte die Impfgegnerin anwesende Journalisten bedroht und sie als „korrupt und falsch“ diffamiert.

Die tief besorgten Eltern der Kinder, die Zuhause vom Verhalten und den Verschwörungstheorien ihrer Lehrerin erzählten, zeigten Sabrina Pattarello bei den Behörden an. Daraufhin wurde gegen die Lehrerin ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Während einer im Rahmen des Verfahrens durchgeführten Prüfung ergab sich, dass Sabrina Pattarello bezüglich des von ihr erworbenen Studientitels eine Falschauskunft gegeben hatte. Auch ihren Vorwand, dass sie wegen Atembeschwerden keine Mundnasenschutzmasken aufsetzen könne, liessen die Initiatoren des Suspendierungsverfahrens nicht gelten. Wegen ihres Gebarens in der Schule, aber insbesondere wegen ihrer Falschaussage wurde Pattarello im Einvernehmen mit dem römischen Unterrichtsministerium vom Unterricht suspendiert. Ihr Vertrag als Lehrerin wurde nicht erneuert.

Ihre Corona-Infektion und der dadurch notwendig gewordene Aufenthalt auf der Intensivstation haben die ehemalige Impfgegnerin verändert. Sie beschreibt ihren neuen Weg so:

„Mir ist klar geworden, dass man mit dem Virus nicht scherzen sollte. Mir sind viele Dinge klar geworden. Ich bin nicht mehr die Sabrina von vor einem Monat. Ich bin ein anderer Mensch.“