Hier finden Sie kürzere Zitate aus den Medien zum Thema «Verschwörungstheorien.
☛ Verschwörungstheorien sind nicht mit den Grundsätzen pluraler und offener Gesellschaften vereinbar
Auf Swissinfo äusserte sich Oliver Thränert, der Leiter des Think Tanks am Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich, zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die internationale Sicherheitslage.
Die Krise habe eine Verschwörungsbewegung hervorgebracht, die gegen Institutionen rebelliere. Ob das keine Gefahr sei, fragt die Interviewerin.
Zitat Oliver Thränert:
«Verschwörungstheorien sind immer problematisch, da sie sich mit rationalen Argumenten nicht in Frage stellen lassen. Daher sind diese Weltbilder auch nicht mit den Grundsätzen pluraler und offener Gesellschaften vereinbar.»
«Dass sich Verschwörungstheoretiker mit Extremisten von links und rechts zusammentun, ist für Demokratien schon eine Herausforderung. Man sollte diese gesellschaftlichen Aussenseiter aber nicht grösser machen, als sie in Wirklichkeit sind.»
Quelle der Zitate:
Diese Brüche verursacht das Virus im Weltgefüge (Swissinfo)
☛ Markus Söder: Wahl Bidens ist Signal gegen Verschwörungstheorien und Hetze
Auf «Welt online» äussert sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zum Sieg Joe Bidens in der US-Präsidentschaftswahl und zum Signalcharakter dieses Sieges.
Es sieht den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden in den USA auch als deutliches Signal gegen Hetze und Verschwörungstheorien in Deutschland. Bidens Wahlerfolg sei «ein Sieg über Hetzer und Spalter», erklärte der CSU-Chef. Und er fügt bei, er hoffe, «dass es die Welle derer bricht und den Wind aus den Segeln derer nimmt, die glauben, in gleicher Weise unser Land spalten zu können mit absurden Verschwörungstheorien und hoher Aggression.»
Statt der Aggression habe sich in den USA die Vernunft durchgesetzt, unterstrich Söder.
Quelle der Zitate:
Söder: Biden-Wahlsieg ein Signal gegen Verschwörungstheorien (Welt online)
Kommentar:
Da Donald Trump ein exzessiver Bewirtschafter von Verschwörungstheorien ist, kann seine Abwahl durchaus als positives Signal gesehen werden. Es wird weniger Bullshit und Verschwörungsmist in Umlauf kommen, wenn Joe Biden im Amt ist. Allerdings sind die Verschwörungstheorien damit nicht einfach aus der us-amerikanischen Gesellschaft verschwunden. Sie werden sich hartnäckig halten.
☛ Donald Trump und der «Deep state» / «Tiefer Staat»
Die „Washington Post“ berichtet über Befürchtungen von Geheimdienstexperten, wonach Trump nach seiner Amtszeit Staatsgeheimnisse der USA verraten könnte. N-tv schreibt:
«Den Geheimdienstlern zufolge passt Trump ins klassische Profil eines Spionageabwehrrisikos. Er sei stark verschuldet und wütend auf die US-Regierung. In den vergangenen Jahren hat Trump bei öffentlichen Auftritten immer wieder gegen den sogenannten „Deep State“ gegiftet – eine Verschwörungstheorie, die ein Machtnetzwerk hinter der Regierung vermutet.»
«Trump behauptet, dieser „Deep State“ hätte ihn 2016 als Präsident verhindern wollen, und nach seiner jetzigen Wahlniederlage wolle ihm das Machtnetzwerk seine Wiederwahl stehlen. Für die von der „Washington Post“ befragten Geheimdienstexperten sind solche Aussagen ein Warnsignal.»
Zitate aus:
Verrät Trump Staatsgeheimnisse? Ex-CIA-Offizier: „Er passt ins Profil“ (n-tv)
Kommentar:
Bei Donald Trump lässt sich gut beobachten, wie so eine «Deep state»-Vorstellung konstruiert wird. Wer als Regierungsmitarbeiter seine Loyalität nicht zu 100% auf Trump richtet, gilt als verdächtig. Wer stattdessen loyal zu seinem Fachbereich ist, zum Beispiel der Seuchenbekämpfung, wird als Feind eingestuft. Ebenso wer loyal zur Verfassung steht, und nicht zu den Machtambitionen des Präsidenten. Solche Regierungsmitarbeiter gehören für Donald Trump zum «Deep state».
☛ QAnon-Anhänger: «Wurden wir an der Nase herum geführt?»
Sebastian Hesse schreibt auf «tagesschau.de» über Entwicklungen in der QAnon-Szene seit der Wahl-Niederlage von Donald Trump:
«QAnon-Anhänger haben fest damit gerechnet, dass Trump gestärkt aus dieser Wahl hervorgeht und das Deep State-Komplott anschließend zur Strecke bringt. „Wurden wir alle an der Nase herum geführt?“ fragte jetzt ein „Q“-Anhänger im Netz……
Wieso es aber seit dem Wahltag keine „Q drops“ mehr gegeben hat, – so nennt der große Unbekannte seine Netzanmerkungen -, das irritiert QAnon fast noch mehr als Trumps Wahlniederlage.»
Zitate aus:
Trumps Wahlniederlage: Das Ende von „QAnon“? (tagesschau.de)
Kommentar: Für Aussenstehende dürfte es offensichtlich sein, dass die QAnon-Anhänger vom ominösen «Q» an der Nase herumgeführt werden. Interessant, dass die Frage bei Einzelnen in der Szene nun auch aufkommt.