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Verschwörungstheorien zur Explosion in Beirut

7. August 2020

Nach jeder Katastrophe, nach jedem Grossereignis vergehen nur Minuten oder Stunden, bis Verschwörungsgläubige ihre Spekulationen verbreiten. Das zeigt sich wieder bei der verheerenden Explosion in Beirut. Während Untersuchungsorgane noch im Dunkeln tappen und ihre Arbeit allenfalls gerade erst aufgenommen haben, «wissen» Verschwörungsgläubige bereits alles nötige. Sie müssen das neue Ereignis nur in ihre alten Konstrukte einfügen und violà – die Geschichte ist ready, wird ins Netz gestellt und wie wild geteilt.

Die österreichische Tageszeitung KURIER hat sich in den einschlägigen Chatgruppen umgesehen, was da zur Explosion in Beirut so alles herumgeboten wird.

Vier der irrsten Verschwörungstheorien zu diesem Ereignis stellt der KURIER vor:

Misslungene Waffenlieferung der iranischen Revolutionsgarden

Grund für die Katastrophe sei eine misslungene Waffenlieferung er iranischen Revolutionsgarden an für die Hisbollah oder Präsident Assad von Syrien. Warum der Iran Waffen über den Seeweg in den Hafen von Beirut liefern sollte, obwohl sein Einflussbereich auf dem Landweg lückenlos bis Damaskus und Beirut reicht, bleibt allerdings unergründlich.

Gezielter Raketenbeschuss durch Israel

Auf der UN-Generalversammlung des Jahres 2018 zeigte der israelische Premier Benjamin Netanjahu eine Karte von Beirut mit einigen Punkten darauf. Für Verschwörungstheoretiker reicht das als Beweis, dass „Bibi“ nun seinen teuflischen Plan ausgeführt habe. Der KURIER schreibt dazu:

«Es ist natürlich absolut logisch, einen Kampfplan in aller Öffentlichkeit zu präsentieren und dann in die Tat umzusetzen. Die Punkte auf Netanjahus Karte sind angebliche Waffenverstecke der Hisbollah, die im Übrigen einige Kilometer südlich des Explosionsortes liegen.»

Dieses Beispiel zeigt gut, wie rasch und unkritisch Verschwörungsgläubige Muster und Zusammenhänge konstruieren.

Die Eliten wollen Platz für einen Yachthafen in Beirut

Die Eliten hätten die Explosion absichtlich herbeigeführt, um Platz zu schaffen für einen Yachthafen, heisst es da.

Um auf eine solche Idee zu kommen, muss man «den Eliten» wirklich alles zutrauen. Und weshalb es ausgerechtet dort einen neuen Yachthafen braucht, ist auch nicht so ganz ersichtlich.

Der Deep State greift Beirut mit taktischen Atomwaffen an

In Kreisen der QAnon Verschwörungsideologie wird offenbar erwartet, dass die „Wahrheit“ über Clinton als „Kinderschänderin und Kinderschmugglerin“ gleich auffliegen soll. Deshalb würden die Verbündeten Clintons – CIA, die Rothschilds, George Soros und ganz Hollywood – alles unternehmen, um von ihr abzulenken. Die Explosion sei von einer taktischen Atomwaffe oder schmutzigen Bombe ausgelöst worden, vermuten die Verschwörungstheoretiker.

Weshalb zur Ablenkung vom Auffliegen Clintons gerade ein Angriff auf Beirut helfen soll, bleibt unklar. Aber Verschwörungsgläubige werden auch an diesem Punkt nicht ruhen, bis sie dazu Muster und Zusammenhänge konstruiert haben.

Zudem taucht hier die abstruse Pizzagate-Verschwörungstheorie wieder auf. Verschwörungstheorien sind eben langlebig, auch wenn sie sich als völlig faktenfrei erwiesen haben. Zudem macht Q, der angebliche Stichwortgeber der QAnon-Anhänger, immer wieder Voraussagen, die dann nicht eintreffen. Nun soll also wieder einmal Hillary Clinton gleich auffliegen…

Auch die Befreiung von Tausenden von Kindern aus unterirdischen Bunkern und Höhlen wurde schon mehrfach angekündigt. Zum Beispiel vom QAnon-Anhänger Attila Hildmann, der sich komplett verrannt hat:

«Auf der guten Seite kämpfen

100.000 US-Soldaten in den

Bunkern unter Europa um die

Kinder aus den Händen der

Pädophielen zu befreien. Diese

Aktion läuft weltweit und wir

dankenswerter Weise von

Donald Trump, Putin und Xi

gesteuert.»

Mehr dazu hier: Attila Hildmann: Verschwörungstheorie im Original

Während in Beirut Rettungskräfte noch fieberhaft nach Toten oder Überlebenden in den Trümmern suchen, instrumentalisieren verschiedenste Ideologien die Katastrophe bereits jeweils für ihre eigenen Zwecke.

Quelle:

Das sind die irrsten Verschwörungstheorien zu Beirut    (KURIER)

 

Die vier vom KURIER präsentierten Verschwörungstheorien unterscheiden sich stark im Grad der Verschwörungsgläubigkeit.

Das Geraune aus QAnon-Kreisen ist nur absurd.

Für einen Raketenbeschuss durch Israel fehlen jegliche Indizien und die Überinterpretation von Netanjahu Berut-Karte spricht für ein verschwörungstheoretisches Konstrukt.

Die Yachthafen-Geschichte ist abwegig.

Ein Zusammenhang mit iranischen Waffenlieferungen an die Hisbollah ist zu mindestens denkbar. Es soll sich um 2750 Tonnen Ammoniumnitrat handeln. Derart grosse Mengen via Syrien auf dem Landweg in den Libanon zu transportieren, ist nicht einfach. Zumal die israelische Luftwaffe Waffenlieferungen an die Hisbollah auf dem Landweg regelmässig angreift. Mit der Lagerung im Hafen wäre ein Schutz gegen israelische Angriffe verbunden. Die Bevölkerung würde dadurch zum menschlichen Schutzschild. Ausserdem stellt sich die Frage: Wenn das Ammoniumnitrat zum Zweck der Düngemittelproduktion vorgesehen wäre, weshalb bleibt es dann über Jahre im Hafen liegen? Das sind zu mindestens Fragen, die geklärt werden müssen.

Filed Under: Uncategorized Tagged With: Assad, Attila Hildmann, Beirut, CIA, Clinton, Deep State, Donald Trump, George Soros, Hildmann, Israel, Pizzagate, Putin, QAnon, Rothschild, Soros, Syrien, Trump, Verschwörungsgläubige, Verschwörungsideologie, Verschwörungstheoretiker, Verschwörungstheorien, Wahrheit, Xi

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