Weil sie den Terroranschlag von Wien verharmlost haben soll, ermittelt das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung jetzt gegen eine türkischstämmige Pädagogin in Wels (Oberösterreich). Die Schule meldete die wirren Aussagen der Lehrerin der Bildungsdirektion. Diese erstattete postwendend Anzeige.
Eine Lehrerin einer Neuen Mittelschule in Wels soll in sozialen Medien und gegenüber Kollegen wirre Verschwörungstheorien zum schrecklichen Terroranschlag von Wien verbreitet haben. Sie soll unter anderem gesagt haben, dass der Terroranschlag von Medien und Politik gesteuert gewesen sei und dazu benutzt werde, die Bürger jetzt im privaten Bereich zu überwachen. Darüber hinaus soll die Pädagogin die Meinung vertreten, dass es kein Zufall sei, dass zum Zeitpunkt des Anschlags die Serie „Vienna blood“ im Fernsehen zu sehen war und dass die Ausstrahlung der Serie „München Mord“ auf weitere Anschläge in München hindeute.
Wer Verschwörungstheorien zum Terroranschlag verbreitet, ist als Lehrkraft fragwürdig bis untragbar
Auch in den sozialen Medien soll die Lehrerin Beiträge mit ähnlichen Verschwörungstheorien geteilt und verbreitet haben. Nachdem die Schule diesen Sachverhalt der oberösterreichischen Bildungsdirektion gemeldet hatte, erstattete diese umgehend Anzeige beim Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Der Verfassungsschutz ermittelt nun gegen die Welser Lehrerin. Die Bildungsdirektion hält dazu fest:
„Bis zur Klärung des Sachverhalts ist die Lehrkraft außer Dienst gestellt. Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst.“
Zu den Ermittlungen sagt der Pressesprecher der Polizei Oberösterreich, David Furtner:
„Ich kann bestätigen, dass es Ermittlungen gegen eine Person in Wels gibt, die die Terroranschläge von Wien verharmlost haben soll. Die Bildungsdirektion hat in diesem Fall perfekt reagiert und sofort Anzeige erstattet.“
Nun laufen Einvernahmen alle Beteiligten. Zudem wird eine Stellungnahme der Schule eingeholt. Anschliessend soll über die weitere Vorgehensweise entschieden werden.
Hat die Lehrerin den extremistischen Wolfsgruß gezeigt?
Darüber hinaus steht gegenüber der Lehrerin laut Polizei der Vorwurf im Raum, dass sie auf Bildern in sozialen Medien mit dem in Österreich verbotenem Wolfsgruß zu sehen ist. Ausserdem soll sie auch im Verlauf der Coronakrise mehrere Verschwörungstheorien über das Virus verbreitet haben.
Quelle:
TERROR-VERHARMLOSUNG: Verfassungsschutz ermittelt gegen Welser Lehrerin (Krone Zeitung)
Anmerkungen:
☛ Selbstverständlich müssen zuerst die Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen, bevor endgültige Einschätzungen möglich sind. Aber wenn die Vorwürfe stimmen, steht die Eignung dieser Pädagogin sehr in Frage. Lehrkräfte müssen auf dem Boden der Verfassung stehen, was hier nicht so sicher ist.
☛ Wer meint, dass Medien und Politik diesen Terroranschlag gesteuert haben, vertritt eine hoch problematische «False-Flag»Vorstellung.
☛ Wenn diese Lehrerin Zusammenhänge konstruiert zwischen dem Terroranschlag und den gleichzeitig laufenden Serien „Vienna blood“ und „München Mord“, dann tut sie etwas, was Verschwörungsgläubige oft tun: Sie überinterpretiert Ereignisse und sieht auch dort Zusammenhänge, wo sie nicht vorhanden oder zu mindestens höchst unglaubwürdig sind.
☛ Der «Wolfsgruss» ist ein Erkennungs- und Grußzeichen der türkischen rechtsextremistischen Grauen Wölfe. Wenn eine Lehrerin dieses Zeichen verwendet, wäre das höchst problematisch und unakzeptabel. Der «Wolfsgruss» wird allerdings auch in pädagogischen Kontexten verwendet, aber dann taucht er wohl kaum auf Bildern in den sozialen Medien auf. Siehe dazu auf Wikipedia.