Die QAnon-Anhängerin Cirsten Weldon behauptete in sozialen Medien, Corona-Impfstoffe töteten Menschen. Noch im Spital leugnet die US-Amerikanerin, an Covid-19 erkrankt zu sein. Sie verweigert sogar ein Corona-Medikament. Kurz danach stirbt die Coronaleugnerin an den Folgen der Infektion.
Wie mehrere US-Medien berichten, starb Cirsten Weldon an den Folgen einer Covid-Infektion. Sie gehörte zu den führenden Vertretern der rechtsextremen Verschwörungsbewegung QAnon. Sie hatte kontant behauptet, dass Corona-Impfstoffe Menschen töteten, und Anstrengungen der US-Regierung im Kampf gegen die Pandemie attackiert.
In sozialen Medien griff sie unter anderem den Epidemiologen Anthony Fauci an, den Berater des US-Präsidenten in Corona-Fragen. In einem Video verlangte sie, dass er „an einem Seil aufgehängt werden sollte“. Als Anhängerin des QAnon-Kults hatte Weldon Zehntausende Follower in sozialen Netzwerken. Sie sagte auch, nur Idioten würden sich impfen lassen und soll sogar Menschen angeschrien haben, die in einer Schlange standen, um sich impfen zu lassen.
Laut den Berichten von „The Daily Beast“ entwickelte Weldon im Dezember erste Symptome. Am 28. Dezember schwadronierte sie in einem Video über einen bevorstehenden Sturz der Biden-Regierung, hustete dabei und klagte über Erschöpfung. Drei Tage danach wurde sie in ein Spital in Camarillo, Kalifornien, eingeliefert.
In sozialen Medien veröffentlichte die Corona-Leugnerin ein Foto, das sie mit einer Sauerstoffmaske zeigte. Hat sie an diesem Punkt ihre Verirrung eingesehen? Nein!
Weldon behauptete, es handele sich um eine „bakterielle Lungenentzündung“. Sie schrieb, dass sie sich weigere, das Corona-Medikament Remdesivir einzunehmen, das sie „Dr. Faucis Resmedervir (sic)“ nannte.
QAnon-Anhänger drohen Klinikpersonal
Ihre QAnon-Verbündeten drohten nach Weldons den Medienberichten zufolge damit, gewaltsam gegen das Klinik-Personal vorzugehen. QAnon-Anhänger Scott McKay drohte damit, er werde die Namen von Ärzten und Krankenschwestern, die an der Behandlung von Weldon beteiligt waren, publizieren und „diesen medizinischen Fachleuten Angst einjagen“.
Weldon ist bei weitem nicht die erste Corona-Leugnerin, die an den Folgen einer Covid-Infektion gestorben ist.
Anfang Dezember starb der Impfgegner und Moderator Marcus Lamb (64) an Corona. Er hatte den christlichen Fernsehsender Daystar im US-Bundesstaat Texas gegründet und sich in TV-Sendungen mehrfach dagegen ausgesprochen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Und im August erlag der QAnon-Aktivist Robert David Steele der Krankheit, an deren Existenz er nicht geglaubt hatte.
Am 3. Januar starb der US-Radiomoderator Douglas Kuzma, ebenfalls ein Impfgegner der Infektion. So ging es auch Belgiens Kickbox-Legende Frédéric Sinistra. Er starb nach Angaben belgischer Lokalmedien am 16. Dezember an Covid. Sinistra, bekannt als „stärkster Mann Belgiens“, hatte die Corona-Pandemie bis zum Schluss geleugnet. Auch seine Ehefrau bewahrte die Überzeugung ihres Mannes bis zuletzt und behauptete nach seinem Tod auf Instagram: „Mein Ehemann ist nicht an Covid verstorben.“
Quellen:
Schimpfte gegen Impfstoffe: Corona-Leugnerin stirbt an Covid (n-tv)
QAnon-Aktivistin aus Florida: Coronaleugnerin Cirsten Weldon stirbt nach Covid-19-Infektion (Spiegel)
Anmerkung:
☛ Auch dieses Beispiel zeigt, wie weit Verschwörungsgläubige in eine eigene Parallelwelt abdriften können, die mit der Realität kaum mehr etwas zu tun hat. Solche Leute dürfen niemals in entscheidende Positionen kommen. Politische Parteien, die anfällig sind für Verschwörungstheorien, sollten konsequent gemieden werden. Sehr deutlich davon betroffen sind in Deutschland die AfD, in Österreich die FPÖ und in der Schweiz Teile der SVP.
☛ Vollkommen unakzeptabel ist es, wenn Verschwörungsgläubige Klinikpersonal oder auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bedrohen. Hier sollte der Staat hart durchgreifen. Solchen Leuten müssen Grenzen gesetzt werden.