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Personalisierung von Ereignissen in Verschwörungstheorien

26. Juli 2021

Verschwörungsgläubigen geht es stark um die Personalisierung von Ereignissen. Sie gehen davon aus, dass hinter einem unerwünschten oder gar bedrohlichen Ereignis immer mindestens ein Drahtzieher steckt. Ihre Lieblingsmethode, um diesen Drahtzieher zu identifizieren, ist die «Cui bono?»-Frage. Kurz zusammengefasst lautet diese Schnellmethode: «Wem es nützt – der steckt dahinter». Speziell daran ist: Wenn Verschwörungsgläubige die «Cui bono?-Frage stellen, dann wissen sie in der Regel schon die Antwort.

Allerdings wissen schon alle Krimileser: Nicht jeder, der ein Motiv hat, ist auch der Mörder. Und wenn Hans seine Prüfung nicht schreiben muss, weil die Lehrerin krank ist, dann ist damit nicht belegt, dass Hans die Krankheit der Lehrerin ausgelöst hat – auch wenn er davon profitiert.

Personalisierung vermeidet Auseinandersetzung mit Komplexität

Mit der raschen Identifizierung von angeblichen Drahtziehern vermeiden Verschwörungsgläubige die Auseinandersetzung mit der oft sehr komplexen Sachlage.

Hat man einen Sündenbock identifiziert, bietet sich auch ohne grossen Aufwand eine Handlungsstrategie an: Als «Aufgewachter» muss man die «Schlafschafe» über den Drahtzieher aufklären und ihn bekämpfen, wo immer es geht.

Aus dem Blickfeld berät dann die berechtigte kritische Frage nach den Interessen hinter politischen Auseinandersetzungen und Entscheidungen.

Es gibt zahlreiche Beispiele für die Personalisierung von Ereignissen im Rahmen von Verschwörungstheorien:

☛ Bill Gates und die Gates-Stiftung sind die Drahtzieher hinter der Corona-Pandemie. «Gib Gates keine Chance» lautet denn auch ein beliebter Slogan auf Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen. Mit komplexen Aspekten einer Pandemie muss man sich so nicht mehr auseinandersetzen.

☛ George Soros ist ein Lieblinks-Feindbild von Rechtspopulisten, Rechtsextremen und weiteren Verschwörungsgläubigen. Der jüdische Investor und Philanthrop steuert nach den Vorstellungen dieser Menschen die weltweiten Migrationsströme und strebt so nach dem «Grossen Austausch». Hier zeigt sich besonders gut, wie Personalisierung die Komplexität reduziert. Die vielfältigen ökonomischen, politischen und ökologischen Ursachen von Fluchtbewegungen kann man sich so gut vom Leib halten. Lösungen für die damit verbundenen Probleme findet man so allerdings nicht. Das ist aber auch nicht das Ziel von Rechtspopulisten und Rechtsextremen, denn sie bewirtschaften Migrationskrisen und profitieren davon.

☛ Die jüdische Bankiersfamilie Rothschild ist ein Beispiel für Personalisierung im Rahmen von antisemitischen Verschwörungstheorien.

Mechanistisches Weltbild der Verschwörungstheorien

Eng mit der Neigung zur Personalisierung verbunden ist das mechanistische Welt- und Menschenbild der Verschwörungsgläubigen. Sie sind darauf fixiert, dass geschichtliche, politisch und ökonomische Prozesse sich mechanistisch durch eine Einzelperson oder eine Gruppe von Verschwörern planen, im Griff behalten und wie vorgesehen umsetzen lassen. Dazu müssen sie eine ganze Reihe von Einflüssen ausblenden: Dummheit, Unfähigkeit, Zufälle, Irrtum und Verrat dürfen nicht vorkommen. Sie würden die Pläne der Verschwörer gehörig durcheinanderschütteln. (siehe dazu: Hanlon’s Rasiermesser).

Siehe auch den folgenden Beitrag in der Enzyklopädie::

Personalisierung als Element in Verschwörungstheorien

Filed Under: Uncategorized Tagged With: antisemitsche Verschwörungstheorien, Aufgewachte, Bill Gates, Corona, Corona-Massnahmen, Corona-Pandemie, cui bono, Feindbild, Gates, Gates Stiftung, George Soros, grosser Austausch, Hanlon's Rasiermesser, Komplexität, Mechanistisches Weltbild, Menschenbild, Personalisierung, Rechtsextreme, Rechtspopulisten, Rothschild, Schlafschafe, Soros, Sündenbock, Verschwörer, Verschwörungsgläubige, Verschwörungstheorien, Zufälle

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