Die Tageszeitung (TAZ) publizierte zwei bisher unveröffentlichte Interviews mit dem französischen Philosophen Michel Serres (1930 – 2019). Daraus hier ein Zitat, das auch bezüglich Verschwörungstheorien relevant ist:
«Nicht der Mangel an Freiheit ist heute das dringende Problem, sondern die Abwesenheit von Wahrheit. Wir erkennen heute, dass die Wahrheit in der gegenwärtigen Gesellschaft das grundlegende philosophische Problem ist. Wir können nicht wirklich frei sein, wenn wir nicht über wahre Informationen verfügen.»
Michel Serres war Mitglied der Académie française und lehrte an der Pariser Sorbonne sowie an der kalifornischen Stanford University. Er hatte sich, bevor er Professor für Wissenschaftsphilosophie wurde, mit einer Arbeit über Leibniz habilitiert. Viele seiner Bücher wurden ins Deutsche übersetzt.
Michel Serres entwickelte eine Kommunikationstheorie und galt als Strukturalist.
Quelle:
Philosoph Michel Serres über die Moral: „Auf wahre Information kommt es an“ (Tageszeitung)
Ausserdem zum Thema:
☛ Ein grösserer Beitrag:
Triumph der Meinung über Fakten, Wahrheit und Fachwissen – das kann nicht gut gehen!
☛ Buchtipps:
„Der Tod der Wahrheit“. Gedanken zur Kultur der Lüge von Michiko Kakutani
„Wahrheit und Verschwörung“. Wie wir erkennen, was echt und wirklich ist von Jan Skudlarek
Warum die Wahrheit sagen? von Rainer Erlinger
☛ Im Kontext von Verschwörungstheorien ist auch das Thema „Halbwahrheiten“ wichtig:
Halbwahrheiten als Bestandteil von Verschwörungstheorien