Von Promis hört man im Verlauf der Corona-Pandemie viele Verschwörungstheorien und anderen Schrott. Zum Beispiel von den bekannten Verschwörungsideologen wie Attila Hildmann, Xavier Naidoo oder Michael Wendler. Dazu noch das unsägliche Geschwurbel von Nena….Aber es gibt auch lesenswerte, bedenkenswerte und differenzierte Aussagen von Promis. Und die gehen manchmal im Getöse Verschwörungsideologen unter, weil sie in den Medien weniger Aufmerksamkeit bekommen und in den (a)sozialen Medien viel weniger geteilt werden. Das Portal «Nordbayern» hat solche vernünftigen Stimmen gesammelt und dazu eine Zitat-Sammlung veröffentlicht. Nachfolgend dazu ein paar Ausschnitte mit Kommentar:
Ewald Arenz, Bestseller-Autor aus Fürth (55):
Zitat:
«Was sich für mich in dieser Epidemie aber auch zeigte, ist eine große Spaltung in unserer Gesellschaft. Als Historiker weiß ich, dass Impfungen eine der ganz großen Erfolgsgeschichten der Menschheit sind und ich bin eigentlich immer noch fassungslos, wenn ich sehe, wie präsent Verschwörungstheorien, Vorurteile und mittelalterliche Ängste bis weit in unsere Politik hineinreichen, und feststellen muss, dass Bildung nicht unbedingt vor Dummheit schützt.»
Kommentar: Wer generell ein hohes Bildungsniveau hat, ist jedenfalls nicht automatisch vor Verschwörungstheorien gefeit. Helfen würde allenfalls Medienkompetenz, Digitalkompetenz, politische Bildung, Geschichtskompetenz und Kenntnisse in Sozialpsychologie…
Wolfgang Buck, fränkischer Liedermacher (63):
Zitat:
«Ich bin beruhigt, in diesem Land zu leben. Kein perfektes Land, aber ein Land, in dem keine männlichen Selbstdarsteller und Narzissten wie Trump, Bolsonaro, Johnson, Putin oder Orban den Ton angegeben haben, sondern eine uneitle Naturwissenschaftlerin namens Angela Merkel, plus viele Politiker der verschiedensten demokratischen Richtungen, die sich gekümmert haben. Ein Land zwar mit allen menschlichen Unzulänglichkeiten, aber mit einer demokratischen Verfassung, einem funktionierenden Rechtssystem und einer freien Presse. Und mit Menschen, die zum großen Teil vernünftig abwägen und verantwortlich handeln.»
Kommentar: Es ist jedenfalls auffällig, dass die erwähnten «männlichen Selbstdarsteller und Narzissten» Verschwörungstheorien sehr erfolgreich erfinden und bewirtschaften. Das zeigt sich nicht nur in der Coronakrise.
Benigna Munsi, amtierendes Nürnberger Christkind (18):
Zitat:
«Ansonsten finde ich es schlimm, dass in der Zeit so etwas wie die Querdenkerbewegung entstehen konnte. Es geht da nicht um Meinungsfreiheit, sondern das ist Verleugnen von Fakten. Das ist nicht förderlich für die Demokratie, sondern spaltet die Gesellschaft! Durch Corona sind außerdem viele andere Themen zu kurz gekommen. Zum Beispiel die Seenotrettung Wie viele Menschen da ertrunken sind!»
Kommentar: Meinung und Fakten werden tatsächlich zunehmend durcheinandergebracht. Das ist eine Gefahr für die Demokratie. Siehe dazu:
Meinungsfreiheit & Verschwörungstheorien
Triumph der Meinung über Fakten, Wahrheit und Fachwissen – das kann nicht gut gehen!
Quelle der Zitat-Sammlung:
Was lernen wir aus Corona?
Bestseller-Autor Ewald Arenz: „Bildung schützt nicht vor Dummheit“ (nordbayern)