Im März 2022 fanden in der ukrainischen Stadt Butscha eine Reihe von Kriegsverbrechen statt, während russische Truppen als Besatzer vor Ort waren. Laut ukrainischen Angaben kamen in dieser Zeit mindestens 420 Zivilisten ums Leben, deren Leichen zum Teil auf der Strasse lagen. Seither versucht die russische Propaganda mit Hochdruck, die Verantwortung russischer Soldaten am Butscha-Massaker zu vernebeln. Wie schon in vorangegangenen Fällen wird die Kreml-Propaganda dabei von Unterstützern im Westen übernommen und weiterverbreitet. Einer dieser Kreml-Propagandisten ist Markus Fiedler. In einem Video versucht er die russischen Verschwörungstheorien zu verteidigen.
Überzeugend ist er dabei allerding nicht. Im Kanal «Er fragt ja nur» wird die schlampige Argumentation von Markus Fiedler gekonnt demontiert.
Markus Fiedler und die Butscha-Massaker:
Markus Fiedler lässt eine ganze Reihe von starken Indizien für die Verantwortung der russischen Truppen weg, um seine einseitige Propaganda zu lancieren. Weshalb er das macht, ist nicht klar. Dass Russland für das Butscha-Massaker verantwortlich ist, scheint nicht in sein Weltbild zu passen. Auch bei vielen anderen Verschwörungstheoretikern wie zum Beispiel bei Daniele Ganser lässt sich beobachten, dass Feinde der USA reflexartig in Schutz genommen und hochgradig milde beurteilt werden. Dem dürfte ein Antiamerikanismus zugrunde liegen, der zu einer Art von Stammesdenken führt. Wahr ist, was zum eigenen Stamm passt (siehe dazu im Abschnitt Tribalismus). Wer sich wie Russlands Präsident Putin gegen die USA stellt, wird dann auf der Seite der Guten gesehen. Das Motto scheint zu lauten: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Es ist höchste Zeit, dass dem Netzwerk der Kreml-Propagandisten zivilgesellschaftlich entgegengetreten wird.
Natürlich kann es zum Butscha-Massaker noch keine Gerichtsurteile geben. Aber die Indizien und Belege für die Verantwortung russischer Truppen sind ausserordentlich stark. Es liegen vielfältige Zeugenaussagen, Berichte von Journalisten, Videos, Fotos, Satellitenbilder und Drohnenaufnahmen vor. Dass Markus Fiedler diese Indizien und Belege mit einem schlampigen Video unter den Tisch wischt und sich damit auf die Seite der russischen Aggressoren stellt, ist üble Demagogie. Im Video ist auch gut zu sehen, wie Markus Fiedler die Glaubwürdigkeit der Medien untergräbt. Er bedient damit die üble Verschwörungstheorie von der «Lügenpresse». Wem dient er damit?
Weitere Infos zum Butscha-Massaker:
Kriegsverbrechen in Butscha – Putins Propaganda verbreitet Verschwörungstheorien
Das Butscha-Massaker hier dokumentiert auf Wikipedia (Ablauf, Indizien, Belege, Faktenchecks).
Weitere Infos zur Kreml-Propaganda rund um den Ukraine-Krieg:
Kreml streut Verschwörungstheorien zum Ukraine-Krieg
„Querdenker-Szene“ im Ukraine-Krieg: Weitgehend Putin-gläubig
Ukraine-Krieg: Putin-Verehrung bei Verschwörungsgläubigen
Daniele Ganser zum Ukraine-Krieg
Ukraine-Krieg: «Querdenker» fahren auf russische Propaganda a
Verschwörungstheorien zum Krieg in der Ukraine