Elvis Presley, der King of Rock’n’Roll, wurde offiziell am 16. August 1977 tot im Badezimmer seines Anwesens in Graceland aufgefunden. Es folgte ein langjähriger Expertenstreit um die Todesursache, wobei einerseits «plötzlicher Herztod» und andererseits «übermässiger Medikamentenkonsum» im Vordergrund standen. Tatsache ist aber offenbar, dass der Hausarzt von Presley, George Nichopoulos, dem King of Rock’n’Roll allein im Jahr 1977 mehr als 10.000 Dosen von Beruhigungsmitteln, Amphetaminen, und Narkotika verschrieben hat.
Proportionality Bias – Verhältnismässigkeits-Fehlschluss
Hier kommt wie bei anderen Prominenten (Diana!) der Proportionality Bias ins Spiel: Er beschreibt die Annahme, dass «grosse Ereignisse» auch grosse Ursachen haben müssen. Eine Ikone wie Presley kann nicht an einem simplen plötzlichen Herztod sterben oder gar an einer Medikamenten-Überdosis. Da muss doch mehr dahinter stecken…..
Und siehe da: Die Verschwörungstheorien spriessen.
Verschwörungstheorien zum Tod von Elvis Presley
Da sich der verschwörungstheoretisch angehauchte Teil der Elvis-Fans nicht mit den diskutierten «banalen» Todesursachen abfinden konnte, entwickelte sich rasch eine ganze Reihe von unterschiedlichen Verschwörungstheorien.
Der Ausdruck «Elvis lebt!» ist ein geflügeltes Wort geworden. Er geht auf die Geschichte einer Hausfrau aus Michigan zurück, die Elvis zehn Jahre nach dessen Tod angeblich in einer Burger King Filiale traf. Das Gerücht, Elvis sei tatsächlich noch am Leben, hat sich hartnäckig gehalten. Dabei gibt es banalere, quasi alltagnähere Versionen, und phantastischere Varianten, die ins Reich der Science-Fiction gehören. Relativ handfest ist die Version, Presley habe sein Ableben nur vorgetäuscht, damit sich seine Platten besser verkaufen. Oder der King of Rock’n’Roll habe den Promi-Rummel sattgehabt und ein normales Leben führen wollen.
Science-Fiction-mässig sind Verschwörungstheorien, wonach Presley von Aliens entführt wurde oder gar selbst ein Alien war und zu seinem Heimatplaneten zurückkehrte.
Kriminalistisch angehaucht ist die Geschichte, dass Elvis in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde, weil er Geschäfte mit der Mafia gemacht habe, über die er schließlich ausgesagt haben soll, nachdem der Clan ihn um mehrere Millionen Dollar betrogen habe.
Quellen:
Um den Tod dieser Promis ranken sich Verschwörungstheorien (rp-online)
Elvis, der unsterbliche King: Diese Verschwörungstheorien kursieren noch immer (n-tv)
Die schrillsten Elvis-Legenden: Der King ist tot, lang lebe der King (Spiegel online)
Anmerkung:
Die Elvis-Verschwörungstheorien gehören bestimmt zu den harmloseren Verschwörungstheorien und manchmal sogar eher in die Sparte «Unterhaltung». Jedenfalls wenn man sie vergleicht mit den politisch instrumentalisierten Verschwörungstheorien wie der Lüge vom Wahlbetrug, dem QAnon-Kult und dem Gerede vom «Grossen Austausch». Im Gegensatz ist nicht vorstellbar, dass Elvis-Verschwörungstheorien zur Legitimierung von Gewalt benutzt werden.
Und dass immer wieder mal jemand voll behauptet hat, Elvis Presley himself in einer Bar oder im Schwimmbad gesehen zu haben, kann nicht wirklich als Verschwörungstheorie gelten, sondern gehört eher zu den skurrilen Geschichten.
Allerdings kann auch die Elvis-Verschwörungstheorie zur Überzeugung beitragen, dass wir ganz allgemein hinters Licht geführt werden und die Frage aufwerfen, was sie uns alles verschweigen. Das kommt dann einer Verschwörungsmentalität nahe und kann schlussendlich in toxischem Misstrauen enden – im Gegensatz zu gesundem Misstrauen. Siehe dazu:
Über toxische Zweifel und toxisches Misstrauen