Die Area 51 ist ein geheimer Stützpunkt der US-Luftwaffe in der Mojave-Wüste im Süden des Bundesstaates Nevada. Das militärische Sperrgebiet wird durch Radarstationen, Bewegungsmelder und schwer bewaffnete Sicherheitsleute bewacht. Diese Abschottung und die Geheimhaltung bieten beste Voraussetzungen für fast grenzenlose Spekulationen von Verschwörungsgläubigen.
Was behaupten die «Area 51»-Verschwörungstheorien?
Die Anhänger von «Area 51»-Verschwörungstheorien behaupten, dass in dem Sperrgebiet um den Militär-Stützpunkt herum zahlreiche Ufos oder mysteriöse Flugobjekte gesichtet wurden. Sie behaupten darüber hinaus, dass die US Air Force in der Area 51 außerirdische Flugobjekte lagere und untersuche. Begonnen haben soll das alles im Jahr 1947, nachdem ein Ufo in der Kleinstadt Roswell im Bundesstaat New Mexiko abgestürzt sei.
Von der Besatzung dieses Raumschiffes seien einige tot, einige aber noch am Leben gewesen sein. Diese Aliens seien in die Area 51 gebracht worden, damit man Untersuchungen an ihnen durchführen konnte, glauben Verschwörungstheoretiker. In der geheimen Militärbasis würden jedoch auch Flugobjekte und Waffen entwickelt, die auf den fortschrittlichen Technologien von Außerirdischen beruhten. Diese habe das US-Militär nicht nur bei Abstürzen von Ufos gefunden, sondern auch von Außerirdischen bekommen, heißt es in den Spekulationen der Verschwörungsgläubigen.
Angefacht wurden und werden die Verschwörungstheorien rund um die Area 51 durch zahlreiche Bücher, Serien und vor allem durch bekannte Filme, die das Thema aufgreifen.
Zu den bekanntesten Beispielen gehört der Hollywood-Blockbuster „Independence Day“ des deutschen Regisseurs Roland Emmerich aus dem Jahr 1996. Der Science-Fiktion-Film handelt von einem Angriff Außerirdischer auf die Erde und von dessen Abwehr durch die Menschen. Im Verlauf der Handlung wird in der Area 51 ein Raumschiff erforscht und ein Alien gefangen gehalten.
Hinzu kommen die zahlreiche angeblichen Ufo-Sichtungen rund um das Areal 51, die im Internet verbreitet und geteilt werden.
Was ist bekannt über den Stützpunkt?
Erst im Jahr 2013 bestätigte der US-Geheimdienst CIA die Existenz der Area 51. Anfangs war der Militär-Stützpunkt ein reines Testgelände für Nuklearwaffen. Seit 1955 testet die US Air Force dort auch Waffensysteme, Flugzeuge und Drohnen – darunter zahlreiche Prototypen.
Während des Kalten Krieges wurden bis in die 70er-Jahre hinein unter anderem neue Typen von Aufklärungsflugzeugen entwickelt. Dazu gehört auch ein neuartiges Spionageflugzeug, das später als U-2 bekannt wurde.
Was auf dem Gelände danach geschah, ist nicht bekannt. Eine offizielle Stellungnahme der US Air Force hält fest: „Gewisse Aktivitäten und Operationen, die am Nellis-Gelände in Vergangenheit und Gegenwart durchgeführt wurden/werden, bleiben unter Verschluss und können nicht öffentlich diskutiert werden.“
Und die Aliens in der Area 51?
Würde das US-Militär in der Area 51 tatsächlich außerirdische Lebensformen erforschen, dann hiesse das zwangsläufig, dass ein Erstkontakt mit Aliens und Ufos schon stattgefunden hat. Noch ist aber im Universum keine Spur von Leben außerhalb der Erde gefunden worden. Wissenschaftler erforschen dafür unter anderem Planeten oder versuchen seit den 1960er-Jahren mit den Seti-Projekten systematisch, mit großen, empfindlichen Radioteleskopen außerirdische Lebenszeichen zu empfangen. Die Abkürzung «Seti» bedeutet „Search for Extra-Terrestrial Intelligence“ (Suche nach außerirdischer Intelligenz).
Diese Bemühungen blieben bisher ohne Erfolg. Sowohl das Deutsche Zentrum für Raum- und Luftfahrt (DLR) als auch die NASA stellen daher fest, dass es bisher keine Beweise für ausserirdisches Leben gibt. Entsprechend existieren auch keine Beweise für Kontakte mit Ausserirdischen. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass irgendwo im Weltall ausserirdische Lebensformen existieren. Die Frage ist nur wo und in welcher Form.
Für die Existenz von Alien-Kontakten in der Area 51 fehlen also jegliche Belege.
Im Juli des Jahres 2019 wurde im Internet zu einer Erstürmung der Area 51 aufgerufen, um Beweise für UFOs und Außerirdische zu sichern. Mehr als zwei Millionen Facebook-Nutzer sagten ihr Kommen zu – doch nur knapp 150 erschienen schlussendlich vor den Toren der militärischen Basis.
Quellen.
Was verbirgt sich wirklich in der US-Militärbasis Area 51? (RP-Online)
Was ist dran an …: der Area 51? (rheinpfalz.de)
Ergänzung:
☛ Die Geschichte rund um die Area 51 zeigt, wie über Jahrzehnte emsig an einem Thema weitergestrickt wird und dabei die Popkultur zum Beispiel mit Hollywood-Filmen die Fantasie anregt.
☛ Es gibt zwar keine Belege für Forschungen und Kontakte mit Aliens in der Area 51. Verschwörungsgläubige wenden an diesem Punkt aber oft ein, dass auch nicht bewiesen ist, dass es keine derartige Forschung gibt. Das ist aber ein fragwürdiges Argument, weil die Nichtexistenz von irgendetwas sich nie beweisen lässt.
☛ Gegen die Existenz dieser geheimen Alien-Forschung spricht aber auch, dass es für ein solches Projekt über mehrere Jahrzehnte hunderte oder tausende von Mitwissern geben müsste. Es ist kaum denkbar, dass über derart lange Zeit nicht einer davon unbeabsichtigt oder bewusst geplaudert hätte. Zumal eine solche Alien-Forschung die absolute Sensation wäre und mit einer Aufdeckung viel Geld und Ehre gewonnen werden könnte. Schon der italienische Staatsmann Niccolò Machiavelli (1469 – 1527) hat in seinem Werk die Schwierigkeiten auf den Punkt gebracht, die einer erfolgreichen Verschwörung entgegenstehen. Er schrieb dazu:
„Das einzige Mittel, der Entdeckung zu entgehen, ist es, den Mitverschwörern keine Zeit zu lassen, das Komplott zu verraten.“
Je länger also eine Verschwörung dauert, desto nervöser werden die beteiligten Verschwörer und desto mehr steigt die Gefahr, dass sie sich unabsichtlich verraten oder einer zur Polizei geht.
Denn wer sich zuerst den Behörden offenbart, hat die Chance, mit einer milderen Strafe oder sogar einer Strafbefreiung davonzukommen.
Daraus lässt sich laut Machiavelli eine weitere Regel ableiten:
„Vor der Entdeckung einer Verschwörung kann man sich nicht schützen, wenn die Anzahl der Mitwisser drei oder vier übersteigt.“
Siehe dazu: Machiavelli über Verschwörungen und ihre Grenzen