Elon Musk zeigte schon seit längerer Zeit einen Hang zu Verschwörungstheorien. Seitdem er Twitter gekauft hat, scheint sich diese Neigung noch zu verstärken.
Nils Kreimeier schreibt dazu im Magazin «Capital»:
«Der Star-Unternehmer wirkt in diesen öffentlichen Äußerungen inzwischen wie ein in Verschwörungstheorien versinkender Wirrkopf, ein ehemaliger guter Bekannter, den man nicht mehr wirklich ernst nehmen kann und dessen Tweets man irgendwann einfach abschaltet. Selbst der Beifall in ultrakonservativen Kreisen und rechten Zirkeln hält sich eher in Grenzen – so ganz scheint man Musks Metamorphose vom Liebling des eher liberalen Silicon Valley zum trumpistischen Internet-Troll selbst dort nicht zu trauen.»
Elon Musk wird immer mehr zum Internet-Troll – und das ausgerechnet als Besitzer von Twitter. In einem seltsamen Tweet forderte er nun dazu auf, den US-Virologen und Covid-Experten Anthony Fauci vor Gericht zu stellen. Er knüpft damit an Verschwörungstheorien an, die über Anthony Fauci im Umlauf sind. Musk deutet oft nur Verschwörungen an, ohne konkreter zu werden. So auch zum Angriff auf den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi verbreitet. Dazu retweetete er eine Verschwörungstheorie zusammen mit dem Kommentar:
„Es gibt die winzige Möglichkeit, dass bei dieser Geschichte mehr dahintersteckt.“
Elon Musk tweetet sich mit Provokationen ins Zentrum der Aufmerksamkeit
Mit seinen Verschwörungstheorien und Provokationen katapultiert sich der hochgradige Narzisst Elon Musk jedes Mal ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Sein reichlich gestörtes Verhalten passt perfekt ins Zeitalter der Social-Media. Deren Algorithmen belohnen Krawall mit erhöhter Reichweite, weil sie damit die Nutzerinnen und Nutzer länger auf der Plattform halten können.
Quellen:
Vom Star-Unternehmer zum Internet-Troll: Der Absturz des Elon Musk (Capital)
Elon Musk verbreitet Verschwörungstheorie auf Twitter (t-online)
Anmerkungen:
☛ Im Vor-Internet-Zeitalter hätten derart verhaltensauffällige Personen kaum dieses grosse Mass an Aufmerksamkeit bekommen. Problematisch am Fall Elon Musk ist aber auch, dass eine derartige Figur eine so ausgeprägte Machtposition bekommt. Ein ähnliches Phänomen zeigt sich auch bei Donald Trump. Provokation und Krawall wird auf vielerlei Ebenen belohnt.
☛ Aufmerksamkeit ist im Internet und vor allem in den sogenannten Sozialen Medien das, worum sich alles dreht. Mit dramatischen Folgen. Matthias Zehnder hat dazu ein sehr lesenswertes Buch geschrieben. Hier gibt’s eine Zusammenfassung: