US-Präsident Donald Trump leidet immer noch an der Kränkung, die seine Niederlage bei der Wahl offenbar seinem übergrossen Ego bereitet hat. Bei einem Pressemeeting unterstellte er eine gegen ihn gerichtete Pharmaverschwörung, die zu seiner Niederlage beigetragen haben soll.
Die Pharma-Unternehmen „mögen mich nicht besonders“, erklärte Trump.
Er behauptete faktenfrei, „Big pharma“ habe während des Wahlkampfes „Millionen“ Anzeigen gegen ihn geschaltet. Diesen Wahlkampf habe er „gewonnen“, behauptete Trump in einem Nebensatz. Mit einer grossen Portion Selbstmitleid und ohne jeden Beweis behauptete Trump, die Pharma-Unternehmen, die nun starke Fortschritte bei Impfungen gegen Covid-19 machen, hätten entschieden, damit bis nach der Präsidentschaftswahl zu warten. „Pfizer und andere haben sogar beschlossen, die Ergebnisse ihrer Impfstoffe nicht zu prüfen, in anderen Worten: erst direkt nach der Wahl einen Impfstoff herauszubringen“, behauptete: „Sie haben gewartet und gewartet und gewartet.“ Ursprünglich hätten die Pharmakonzerne ihre Daten im Oktober vorlegen wollen, erklärte Trump, und schob nach: „Aber sie haben beschlossen, es zu verschieben.“
Die «Pharmaverschwörung» als Ausrede für Trumps Niederlage
Hätten die Pharmakonzerne bereits vor der Präsidentschaftswahl vom 3. November ihre guten Resultate zur Wirksamkeit ihrer Impfstoff-Kandidaten bekannt gegeben, hätte das „wahrscheinlich einen Einfluss“ auf die Wahl gehabt, behauptete Trump. Er wittert also eine Pharma-Verschwörung gegen sich, an der diverse internationale Pharmakonzerne beteiligt sind.
Korruption sei da im Spiel, schwadronierte der US-Präsident. So spricht also der Mann, der noch kurz vor der Wahl mehrfach öffentlich verkündete: „Übrigens, am 4. November werden Sie von Covid nichts mehr hören.“
Quelle:
Mit einem bizarren Auftritt startet Trump ins Wochenende (Welt online)
Anmerkungen:
☛ Wie sich Verschwörungstheorien für politische Zwecke missbrauchen lassen, können Sie hier nachlesen:
Welche politischen Interessen stehen hinter Verschwörungstheorien?
☛ Donald Trump nutzt Verschwörungstheorien seit Jahren für die Vergrösserung seiner Macht. Die angebliche Pharmaverschwörung ist nur eines von vielen Beispielen. Siehe dazu:
Trump Donald – ein Meister in der Bewirtschaftung von Verschwörungstheorien
Trump-Anwalt Rudy Giuliani verbreitet abstruse Verschwörungstheorien
☛ Am Beispiel dieser von Trump unterstellten «Pharmaverschwörung» lässt sich gut zeigen, wie ein hochgradiger Narzisst alle Vorgänge voll auf sich selber gerichtet auffasst. Hier das Tempo der Impfstoffentwicklung, das im nicht zu Diensten ist und daher gegen ihn gerichtet sein muss.