Für Anhängerinnen und Anhänger der QAnon-Verschwörungsideologie ist US-Präsident Donald Trump der Held und Heilsbringer.
Er soll angeblich gegen den «Tiefen Staat» kämpfen und Kinder befreien, die von seinen politischen Gegnern zu Hunderttausenden in unterirdischen Höhlen und Bunkern gefangen gehalten und gefoltert werden, damit ihnen das angebliche Verjüngungsmittel Adrenochrom abgezapft werden kann.
Die ganze Story ist völlig absurd. Es handelt sich um Demagogie zur Diffamierung politischer Gegner, aber die QAnon-Fans merken nicht, wofür sie da instrumentalisiert werden.
Aber auch ganz unabhängig von den skurrilen und unglaubwürdigen Details dieser Verschwörungstheorien, müsste eigentlich leicht erkennbar sein, dass Donald Trump sich nicht für diese Helden- und Heilsbringer-Rolle eignet.
Trump ist so ausschliesslich auf sich fixiert. Trump geht es ausschliesslich um Trump. Das ist so offensichtlich, dass jeder es sehen kann, der es sehen will.
Trump ist frei von jeder Empathie. Auch das ist so offensichtlich, dass jeder es sehen kann, der es sehen will.
Und dieser Donald Trump, dieser Egomane, dieses Grossmaul, soll sich für das Wohl von Kindern engagieren? War es nicht Donald Trump, der 2018 Tausende von Kindern an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern trennte und in Lager mit miserablen Betreuungsverhältnissen steckte? Und anschliessend haben die zuständigen Behörden bei vielen Kindern nicht mehr gewusst, wer und wo ihre Eltern sind.
Armseliger Heilsbringer
Wie armselig die Helden- und Heilsbringer-Geschichte ist, zeigt sich auch in vielen Details. Jetzt ist gerade der langjährige Leibarzt von Trump gestorben.
Dieser Dr. Harold Bornstein bescheinigte Trump im Jahr 2015, er sei „der gesündeste Mensch, der jemals ins Präsidentenamt gewählt“ würde. „Seine körperliche Stärke und Ausdauer sind außergewöhnlich“, behauptete der Arzt in dem veröffentlichten Brief.
Bornstein wurde als Trumps Leibarzt entlassen, weil er den Präsidenten verärgert hatte, indem er 2017 gegenüber der „New York Times“ zugab, dass er Trump ein Mittel gegen Haarausfall verschrieben habe. Und im Jahr 2018 erzählte Bornstein zudem dem TV-Sender CNN, dass ihm das Schreiben über Trumps außerordentliche Gesundheit „diktiert“ worden sei.
Ausserdem hätten Donald Trumps Mitarbeiter im Februar 2017 seine New Yorker Arztpraxis durchsucht und Trumps Krankenakte mitgenommen. Diese Behauptung wurde vom Weißen Haus natürlich dementiert.
Diese Geschichte wirft ein schlechtes Licht auf Bornstein, aber auch auf Trump.
Verhält sich so ein Held und Heilsbringer? Wohl kaum.
Quelle:
„Gesündester Präsident“: Trumps umstrittener Ex-Leibarzt ist tot (n-tv)