In der «Querdenker»-Szene haben sich einige Ärzte als «Corona-Experten» etabliert. Die bekanntesten Beispiele sind wohl Sucharit Bhakdi, Bodo Schiffmann und Wolfgang Wodarg.
Auffallend an diesen «Corona-Experten» ist, dass sie ausdrücklich als Ärzte oder Wissenschaftler auftreten, sich aber nicht am fachlichen Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beteiligen. Sie wenden sich vielmehr mit YouTube-Videos, Büchern und Vorträgen direkt an ein Laienpublikum.
Die Problematik dieser Vorgehensweise hat die «Pharmazeutische Zeitung» auf den Punkt gebracht:
«Diskurs muss sich an Regeln halten
Es ist gute wissenschaftliche Praxis, sich mit eigenen Theorien einer kritischen Diskussion zu stellen. Das gilt auch für das Maßnahmenpaket, zu dem sich die Politik angesichts der offenkundigen Pandemieentwicklung entschlossen hat. Die Maßnahmen sind einschneidend und für viele überfordernd. Daher ist ein kritischer Diskurs sehr wichtig.
Dieser muss sich allerdings innerhalb des Regelwerks der Wissenschaft bewegen. Alternative Denkansätze, die auf Verschwörungstheorien basieren oder wichtige Teilaspekte nicht berücksichtigen, können sehr gefährlich sein, wenn ihnen zu viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Sie können auch dazu führen, das seriöse Alternativmeinungen, wie sie beispielsweise Scheller vertritt, kaum wahrgenommen oder vorschnell verworfen werden.»
Quelle:
Meinungen am Rande des Mainstreams (Pharmazeutische Zeitung)
«Corona-Experten» sind wissenschaftlich isoliert
Die «Corona-Experten» wie Wodarg, Schiffmann und Bhakdi isolieren sich wissenschaftlich selbst. Sie beklagen sich zwar immer wieder mal darüber, dass die Wissenschaft sie zu wenig beachte. Aber diese Distanz zum Wissenschaftsbetrieb haben sie selbst verursacht. Wer wissenschaftlich ernst genommen werden will, muss seine Erkenntnisse in wissenschaftlichen Fachzeitschriften publizieren. Dazu muss man sich allerdings an gewisse Standards halten. Das meint die «Pharmazeutische Zeitung», wenn sie fordert, dass der «Diskurs muss sich an Regeln halten» muss.
Das vermeiden die «Corona-Experten der «Querdenker».
Auffallend ist zudem, dass Wodarg, Bhakdi, Schiffmann und andere selbsternannte «Corona-Experten» in ihren Aussagen kaum Zweifel oder Unsicherheiten erkennen lassen. Sie treten als Verkünder der Wahrheit auf. Wissenschaft ist in der Regel bescheidener und in den Aussagen vorsichtiger. Ein Virologe wie Christian Drosten, der im Gegensatz zu den selbsternannten «Corona-Experten» an Coronaviren forscht, weist immer wieder auf die Grenzen der vorliegenden Erkenntnisse und auf Unsicherheiten hin.