Die aktuellen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gingen sehr weit, sagt die Politologin Ursula Münch. Darum sei Kritik durch die Opposition gewünscht. Die Kritik müsse jedoch fundiert sein:
«Diese Freiheitsbeschränkungen sind sehr weitgehend. So etwas Weitgehendes hatten wir noch nie in der Bundesrepublik. Damit soll und muss sich Opposition auseinandersetzen. Aber eben in einer faktenbasierten Diskussion und nicht mit dem Bedienen von Verschwörungstheorien.»
Ursula Münch fordert faktenbasierte Diskussion
Ursula Münch kritisiert Aussagen in Videos, die von der AfD verbreitet wurden, als unlauter und ein Beispiel von absichtlich gestreuter Falschinformation: «Da wird Unsinn verbreitet, der durch nichts empirisch nachweisbar und belegbar ist. Da wird schlicht und ergreifend Panik verbreitet». Die Partei versuche völlig übertrieben Ängste zu schüren und an Regierungspolitikern Zweifel zu säen und damit auch am ganzen politischen System.
Eine ganze Reihe von Verschwörungstheoretikern stellt im Internet die Gefahr durch das Coronavirus in Frage. Plattformen wie KenFM, Rubikon oder Kla.tv verbreiten Falschmeldungen und reden von „Corona-Hysterie“. Fachleute wie die Virologin Ulrike Protzer von der TU München kritisieren das:
«Letztendlich führt diese Corona-Virus-Infektion dazu, dass man eine Lungenentzündung kriegt, im schlimmsten Fall ein Lungenversagen und darauf basierend an Herzversagen stirbt. Aber die Ursache ist ganz klar die Infektion mit dem Coronavirus.»
Auch der oft gehörte Einwand, Corona sei nicht tödlicher als eine normale Grippe, ist in den Augen der Virologin eben nur die halbe Wahrheit:
«Ein Grippevirus hat durchaus eine ähnliche Letalität wie das Coronavirus.»
Doch der Anteil der Bevölkerung, der empfänglich sei für das Corona-Virus, sei einfach viel höher als der, der empfänglich sei für das Grippevirus:
«Für das neue Coronavirus ist keiner geschützt, es gibt keine Impfung.»
Quelle:
AfD verbreitet Fake News zu Corona (BR24)
Wenn es um Kritik geht, ist ein wichtiger Punkt, dass zu unterscheiden ist zwischen gesundem Misstrauen bzw. gesunden Zweifel einerseits, und toxischen Zweifel bzw. toxischem Misstrauen andererseits. Verschwörungstheoretikerinnen und Verschwörungstheoretiker neigen zu destruktivem toxischem Misstrauen und toxischem Zweifel.
Hier dazu mehr:
Über toxische Zweifel und toxisches Misstrauen