Beim Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule im Jahr 2021 in Connecticut starben 20 Kinder und sechs Mitarbeiter. Der Verschwörungstheoretiker Alex Jones behauptete später, der Amoklauf habe nie stattgefunden. Das Ereignis sei von Krisenschauspielern (Crisis actors) inszeniert worden. In der Folge wurden Angehörige der Opfer von Anhängerinnen und Anhängern Jones massiv bedroht und diffamiert.
In einem Verleumdungsprozess ist nun endlich eine Vorentscheidung zugunsten der Eltern einiger Opfer gefallen. Jones muss wegen Behauptungen über das Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule in Connecticut Schadenersatz an die Eltern von Opfern zahlen.
Alex Jones endlich für seine Diffamierungen zur Rechenschaft gezogen
Die Richterin Barbara Bellis entschied nun, Alex Jones und seine Unternehmen hätten Informationen nicht vorgelegt, die die Kläger zum Beweis ihrer Ansprüche benötigten.
In dem Verleumdungsprozess ist damit praktisch eine Entscheidung zugunsten der klagenden Eltern gefallen. Bellis wird in der Folge in einer Anhörung über die Höhe der fälligen Schadenersatzzahlung entscheiden.
Jones hatte das Massaker wiederholt als Schwindel bezeichnet, später jedoch erklärt, er glaube nicht, dass die Morde tatsächlich eine Täuschung waren.
Die Familien einiger Opfer verklagten Alex Jones und seine Firmen, darunter Infowars und Free Speech Systems, wegen Verbreitung von Verschwörungstheorien, die dazu geführt hätten, dass sie belästigt und mit Todesdrohungen eingedeckt worden seien. Das Gericht hatte von Alex Jones verlangt, er solle Dokumente herausgeben, die zeigen könnten, ob er und Infowars von ihrer Art der Berichterstattung über den Amoklauf profitiert haben. Dieser Aufforderung kamen die Angeklagten nach Auskunft von Opferanwälten nicht nach.
Jones hatte später in einer Sendung kritisiert, dass der Fall nicht vor einem Geschworenengericht verhandelt werde.
Quelle:
Verschwörungstheoretiker Alex Jones soll wegen Lügen über Schulmassaker zahlen (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
Kommentar:
Dass Jones für seine Lügen, seine Hetze, und seine diffamierenden Verschwörungstheorien zur Rechenschaft gezogen wird, ist überfällig. Es ist ausgesprochen niederträchtig, Eltern, die ein Kind beim Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule verloren haben, mit der Lüge zu verhöhnen, sie seien nur bezahlte Schauspieler, und ihr Kind sei gar nicht tot. Alex Jones betreibt diese miesen Diffamierungen als Geschäftsmodell. Das hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun. Es zeigt, wie tief Verschwörungstheoretiker sinken können. Ungeheuerlich ist darüber hinaus, wie viele Fans eine derart bösartige Figur hat.